Der Rattenfänger

Ohne Lied und nur mit Herz,

fallen sie in seine Arme, die geplagten Seelen voller Schmerz.

Mit einer Hand hinter dem Rücken,

und der anderen vor seinem Mund,

erkennst du nicht, welche Mimik aus den Schatten zu dir spricht.

Voller Hoffnung, voller Sorgen,

glaubst du daran, dir Lebenszeit zu borgen.

Doch was der Rattenfänger dir nicht sagt,

ist was du längst schon weißt.

Sie ist verronen deine Zeit.

Einmal kurz darüber nachdenken

Ich bin seit 2 Tagen durchgängig wach. Ich fühle mich ausgelaugt, fast schon ausgetrocknet und doch bin ich lieber nachts wach als Tagsüber. Viele Leute sagen man muss mal Drogen ausprobieren, ich rate jedem mal einige Tage wach zu bleiben oder nichts zu essen. Dein Blick wird mit sicherheit nicht klarer, aber anders. So anders das ich mich selbst in Frage stelle. Es heißt wahre Transzendenz kann man nur in der Dunkelheit erreichen, dies schult das dritte Auge. Davon bin ich wohl so weit entfernt wie die Erde zu Glise 581. Nun ich fühle mich tatsächlich nachts wohler als tagsüber, mitlerweile. Ich lebe in einer Stadt und nachts ist diese Stadt quasi tod. So tod das ich mich auf die Straße legen und mir den schwer zu erkennenden Sternenhimmel mal in Ruhe anschauen kann. Doch in der Tat fühle ich mich den Sternen näher wenn ich die Augen schließe und ausgehungert da liege, mir die kühle Herbstbrise um die Nase weht, während ich den Teer der Straße mit meinen Fingern versuche zu berühren. Camus sagt die Welt ist Sinnlos und das ist gut so, dadurch kann ich mir selbst einen Sinn geben. Ich sage die Welt ist Sinnlos und das ist gut so, dadurch kann ich mich von jedem Sinn freisprechen. Ich bin mir unsicher ob ich überhaupt selbst entscheide oder ob mein Handeln nicht doch nur eine angereihte Verkettung von Wahrscheinlichkeiten ist, wenn selbst Sterne und das Universum dieser Kette unterliegen warum sollte ich, der aus ihnen geboren und ein Teil von ihnen ist, eine Ausnahme sein. Aber wahrscheinlich werde ich das nie erfahren und was bleibt mir da anderes übrig als nach Glückseligkeit zu suchen? Wenn ich das Leiden schon akzeptiert habe.

Aspire

Tag und Nacht verbringe ich in meinem errungenen Verlies
Versuche Körper und Geist zu dehnen, möchte nicht meine Gedanken enden lassen über dem Feuer am Spieß
Versuche mich zu schulen, in der Dunkelheit, der Stille, der Einsamkeit, seit dem ich dich verließ
Der Übermensch ist weit entfernt
Doch die Geduld ist es die mich lehrt
Quasi entleert
Enleert von untragbarem, sich anhäufendem, immer schwereren und unübersichtlicheren Ballast
Das Äußere nach innen gekehrt
Oder doch verkehrt bekehrt?
Habe ich meine Seele schon verprasst?
Vergiss die Seele, du hast den Moment dess inneren ausklingens verpasst
Frei von Definiton, gehört er dir, mir
Aber du musst zu lassen, dich hingeben und erstreben
Du bist der undefinierte Übermensch
Nun brenne

Kul‘ Ahau

Es ist 03:37 am Morgen, wir schreiben das Jahr 2102, ich bin Peter 22 Jahre alt. Ich steige aus dem TrainPlain der mich zur nächsten Stadt gebracht hat, ich weiß nicht ihren Namen, aber das spielt auch keine Rolle weil alle großen Städte gleich aussehen. Ich gehe durch ein paar Straßen mir fallen ein Torbogen und ein Turm ähnliches Gebäude auf. Es fühlt sich alles so vertraut an, aber ich bin mir sicher hier noch nie gewesen zu sein. Die Gassen sind noch so vollgestopft als wäre gerade Rush Hour, ich werde oft angesprochen doch in meiner Eile und in Gedanken versunken ignoriere ich diese Wortfetzen. Mir fällt jedoch auf das ich lange nicht mehr einen menschenleeren Ort besucht habe. Ich weiß auch nicht genau, diese neuen Pillen machen mich zwar wach, doch mein Zeitgefühl und die Erinnerungen werden schwammig und grau. Ich werfe einen Blick auf meinen BodyHack, keine Anzeichen das es mir schlecht gehen sollte. Warum dann dieser Verlust von Schwerkraft, eine Nebenwirkung? Nein, er sagte mir doch dass er es selber ohne Nebenwirkungen schon die ganze Zeit schluckt. Nah, verdammt. Ich werde mich besser mal setzen. An die Wand gelehnt werfe ich einen Blick über mich, riesige Reklame Projektion, Joghurt Werbung oder soetwas. Ich nehme meine Kippenschachtel aus der Jacke. Moment. Er meinte solange ich das Zeug nehme, keine Inhalationen. Ich denke, am nächsten All-Markt kann ich mir auch Injektionen holen, davon hat er nichts erwähnt. Auf einmal fällt mir diese Ruhe auf, nur meine Gedanken sind laut, ich kann aber nicht aufhören. Warum ist es so still? Panisch stehe ich auf, schaue um mich. Dann rechts von mir ein Penner, er stinkt so bestialisch das selbst sein BodyHack in für Tod erklären müsste. Er starrt nach oben. Ich wandere seinen Blick entlang und dort ist er der Feuerball. Heller als jede meiner Erinnerungen an die Sonne. Schön.

Erkenntnis?

Wie ich es nicht ertrage, dieser Moment in dem dir klar wird, dass war absolut falsch. Und es ist so offensichtlich kindisch, offensichtlich unbedacht, offensichtlich zynisch. Doch meistens waren es Kleinigkeiten, ein paar schlimmere Sachen. Aber trotzdem, warum bin ich so sensibel und erkenne trotzdem erst wenn es zu spät. Und so läuft man in das Messer das man selbst einmal aufgestellt hat. Warum hatte ich es aufgestellt? Vielleicht um klüger zu sein, vorbereitet zu sein. Für was? Es stellte sich heraus für N I C H T S. Und dann, dann starrst auf dieses rote Licht, Tag um Tag vergeht und die Zeit ist schon abgelaufen, doch ich habe das letzte Sandkorn nicht fallen hören. Weil meine Gedanken zu laut waren. Und der größte Feind deines Glücks, der bist du selber. Tja, du Thor. Das war wohl die teuerste Erkenntnis deines Lebens.

Raumzeit

Manchmal stelle ich mich in den Bahnhof und tue so als würde ich auf etwas oder jemanden warten. Nur um zu fühlen wie ich im Netz der Zeit ein wenig zurücklehnen kann. Die ganzen Menschen wusseln umher, sind geschäftig, kommen zu spät oder zu früh. Ich bin aber im genau richtigen Moment da, dem Moment in dem ich mir die Zeit nehme. Das selbe Gefühl habe ich auch, wenn ich in den Rheinanlagen den Fluss beobachte, wie er ruhig dahinfließt. Am besten gefällt es mir wenn ein ganzer Haufen an Menschen von einem gerade eingetroffenen Zug vom Bahnsteig in die Haupthalle strömt und sich in alle Richungen aufteilt, wie ein pumpendes Herz spuckt der Bahnhof sie dann alle aus. Und ich, ich bin nur hier zurückgelehnt und habe Zeit.

Ganesh (Lord of Hindrance)

Oh headless child
Made from the river of life
You’ve paid the highest price
To protect the one you love

Born without demand
You feel no desire to ask why
You feel no desire to deny
Your place is here in front of the gates
Where your head will role
Nevertheless

Your destiny is set in stone

But I’m not made by the river of life
I’m raised by a tumbling world
I’m a gear without an engineer
These are the words the world should fear
My destiny is not clear
I will ask why
I will try

I will defy

When the tears of sol will warm my face
Is the right time to close my eyes
I’ll know my place is right
Till then life is a challange, of build and break
The decision is mine
Build or break

A destroyed awarness of my life that was meant to sleep in the hands of ganesh
But the words that rise from my shattered mind have touched existence beneath the exposing flesh
We have overcome you ganesh
We have overcome you ganesh

Licht

Ich habe in den letzten 3 Jahren viel erlebt, viel gutes und auch schlechtes. Momente die ich gerne vergessen würde und Momente die mich hoffen lassen das ich bitte niemals an Alzheimer erkranken werde. Diese Ereignisse haben mich geformt, wie keine andere Zeit in meinem Leben. Und diese Zeit hat mich gelehrt das du wenn du dir Maßstäbe setzt, du sie auch einhalten oder besser, übertreffen musst. Ich entscheide mich für das übertreffen, ich will endlich der gute Mensch werden von dem ich immer gesprochen habe, noch weniger für mich leben als bisher und noch mehr für andere tun. Das klingt so wunderschön und doch möchte ich das nicht auch das wieder aus kompletter Blindheit entstanden ist. Blindheit vor dem was man falsch macht. Am liebsten würde ich mich auflösen in all diesen anderen Menschen, in der Hoffnung das ich dann nützlicher bin. Ich ertrage diesen ganzen Egoismus nicht mehr… das tut mir so weh. Ich erinnere mich so oft an den Abend als ich bei meinem besten Freund mit zu Abend gegessen habe, seine Eltern waren auch am Tisch. Und irgendwann kommt ein Streit, nein nicht mal ein Streit, eher eine verbale Erniedrung zu stande. Ausgehend von dem Vater. Er fängt auf einmal an davon zu sprechen was nur gewesen wäre wenn er doch nur damals mit dieser anderen Frau etwas angefangen hätte und wie sehr er sich doch hat einwickeln lassen, ersteinmal war mir das ganze so unangenehm das ich nicht wusste ob ich schreien oder weinen sollte. Und dann habe ich es gesehen, die Verbitterung. Die Unzufriedenheit, die Blindheit. Die Blindheit vor dem Geschenk des Lebens, eine Familie für die er da sein kann. All die Zeit in diesem warmen Nest der Sicherheit, die überhäufung an schönen Dingen. So das man irgendwann anfängt die schönen Dinge zu ignorieren, sowie man Werbung ignoriert weil sie einfach überall ist. Stattdessen verfängt man sich vielleicht in Nichtigkeiten, weil sie einfach aus diesem schönen Meer wie ein kantiger, scharfer Felsen herausragen. Natürlich spreche ich nicht von zwei Menschen die nichts mehr füreinander empfinden, sondern von Empfindungen die begraben sind unter Alltag. Und so wird aus einem aufopfernden, fürsorglichen Menschen ein Egoist.

Tokwamok

Es war einmal ein König namens Tokwamok, der thronte auf einem goldenem Turm größer als die größten Bäume. An der Spitze war sein Podium von dem aus er zu seinem Volk sprach. Dieser König war so alt wie sein Königreich selbst das so weit im Osten lag das es schon wieder Westen sein konnte, genauso alt waren auch seine Ideale und Wertvorstellungen. Zum Anbruch des Sonnenutergangs betratt er sein Podium. Sein knittriges und faltiges Gesicht war gezeichnet von Ratlosigkeit, gezeichnet von inneren Kämpfen, gezeichnet von dem kommenden Ende das er zu verspüren mochte. Der König lies sich von den letzten Sonnenstrahlen wärmen wie einst in besseren Zeiten, sein goldenes Geschirr glänzte so prachtvoll wie an dem Tag an dem es geschmiedet wurde. Seine Krone aus Ebenholz war abgenutzt und beschädigt. Der König trat vor um im Schein der roten Sonne sein Volk vor dem goldenen Turm versammelt zu sehen. Aus dieser Höhe ein einziges Gewusel. Eine aufgebrachte Menge von der er vernahm: “ Tod Tokwamok, nieder mit diesem Symbol der Knechtschaft, tod denen die uns nichts Gutes wollen!!“. Der König war bestürzt über diese Hasstiraden, hatte er doch immer alles für sein Volk getan, waren es nicht sie die ihm diesen Turm zu ehren erichten wollten, waren es nicht sie die ihm zum König auf Lebenszeit ausruften, waren es nicht sie die dieses Königreich errichteten und erhielten. Was ist aus seinem Volk geworden fragte er sich. Er blickte über die Stadt, ein Meer aus goldenen Türmen. Eine letzte Träne die sich an seiner Lippe aufhing. Ein letzter Ruck, der Turm fiel.