03:39 Uhr, am 23. März 2016. Ich bin wach, müde, aber wach. Aber vor allem habe ich keine Angst. Über 20 Jahre meines Lebens sind schon vorbei. Vergangen, vorangeschritten? Woher wüsste ich das überhaupt wenn ich keine Uhr lesen könnte? Wie würde mein Leben wohl aussehen wenn mir nicht die statistische Lebenswahrscheinlichkeit eines männlichen Deutschen bekannt wäre? Entspannter, panischer? Es ist egal. Ist es nicht. Es macht einen Unterschied ob man weiß das man morgen stirbt oder nächste Woche. Aber ich habe keine Angst. Ich habe keine Perspektive. Es gibt nichts für mich zu tun, keinen Zweck, außer zu leben. Auch das ist kein Zweck, es ist ein Ergebnis, auf dessen Rechnung man selbst keinen Einfluss hat. Bis man dann tatsächlisch den Uterus verlässt. Ich habe keine Angst.