Ich bin seit 2 Tagen durchgängig wach. Ich fühle mich ausgelaugt, fast schon ausgetrocknet und doch bin ich lieber nachts wach als Tagsüber. Viele Leute sagen man muss mal Drogen ausprobieren, ich rate jedem mal einige Tage wach zu bleiben oder nichts zu essen. Dein Blick wird mit sicherheit nicht klarer, aber anders. So anders das ich mich selbst in Frage stelle. Es heißt wahre Transzendenz kann man nur in der Dunkelheit erreichen, dies schult das dritte Auge. Davon bin ich wohl so weit entfernt wie die Erde zu Glise 581. Nun ich fühle mich tatsächlich nachts wohler als tagsüber, mitlerweile. Ich lebe in einer Stadt und nachts ist diese Stadt quasi tod. So tod das ich mich auf die Straße legen und mir den schwer zu erkennenden Sternenhimmel mal in Ruhe anschauen kann. Doch in der Tat fühle ich mich den Sternen näher wenn ich die Augen schließe und ausgehungert da liege, mir die kühle Herbstbrise um die Nase weht, während ich den Teer der Straße mit meinen Fingern versuche zu berühren. Camus sagt die Welt ist Sinnlos und das ist gut so, dadurch kann ich mir selbst einen Sinn geben. Ich sage die Welt ist Sinnlos und das ist gut so, dadurch kann ich mich von jedem Sinn freisprechen. Ich bin mir unsicher ob ich überhaupt selbst entscheide oder ob mein Handeln nicht doch nur eine angereihte Verkettung von Wahrscheinlichkeiten ist, wenn selbst Sterne und das Universum dieser Kette unterliegen warum sollte ich, der aus ihnen geboren und ein Teil von ihnen ist, eine Ausnahme sein. Aber wahrscheinlich werde ich das nie erfahren und was bleibt mir da anderes übrig als nach Glückseligkeit zu suchen? Wenn ich das Leiden schon akzeptiert habe.